Schiff-Prinzessin


Gedankenfunken


Frohes neues Jahr


Juhu! 2017!
Juhu! 2017!

Meine Lieben! Zu spät bin dran und zu viele lange Wochen habe ich Euch vernachlässigt. Nichtsdestotrotz möchte ich mir nicht nehmen lassen, Euch ein gutes, gesundes und bezauberndes neues Jahr zu wünschen. In den vergangenen zwölf Monaten durfte ich wieder so einiges erleben, was mein Herz um mindestens drei Schläge schneller gehen ließ. Ich kann unmöglich einen wirklich vollständigen Rückblick formulieren - darüber würde womöglich 2017 vergehen. Aber ein paar der schönsten und für mich aufregendsten Dinge möchte ich schon mit Euch teilen und einige Worte zu ein paar Erlebnissen niederschreiben.

 

Mein vergangenes Jahr begann eigentlich erst so wirklich am 5ten Januar, als ich mit dem Zug von Mailand in Laveno ankam und die Fähre betrat, die mich zu meinen Gast-Eltern nach Varbania trug. Dies war der Auftakt zu insgesamt drei Reisen und zusammen beinahe sechs Monaten an meinen geliebten Lago Maggiore. Jeder Aufenthalt dort sorgt für Stürme der Verzückung, in die ich im flachen Niedersachsen selten gerate. Abgesehen davon, dass mich die Landschaft über alle Maßen verzaubert, sind die Menschen dort ganz einfach von meinem Schlag. Obendrein komme ich immer wieder in den Genuss außergewöhnlicher Privilegien. Aufgrund meiner Arbeit bekomme ich verhältnismäßig häufig Zugang und / oder persönliche Führungen an den abgefahrensten Plätzen. 

 

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Über die Freundschaft


Freundschaftlich vertilgtes Eis in Dangast
Freundschaftlich vertilgtes Eis in Dangast

Die Freundschaften, die ich führe, sind alle sehr unterschiedlich. Zumindest rein oberflächlich betrachtet. Manche meiner Freunde wohnen so weit entfernt, dass uns seit Jahren die persönliche Begegnung versagt blieb. Wir haben nur Skype. Die Freunde in Italien sehe ich immerhin im Urlaub. Einige wenige wohnen in meiner Nähe - aber da heute alle wieder beruflich flexibel sein müssen, weiß man nie, wie lange das so bleibt. Und die meisten von ihnen sehe ich aus genau demselben Grund ebenfalls viel zu selten. Der Großteil meiner Freunde ist sich nie begegnet, nicht mal an meinem Geburtstag kriege ich alle zusammen auf einen großen Haufen. Was den Vorteil hat, dass mein Ehrentag sich durchaus mal auf Wochen ausdehnt und viele kleine Zweipersonen-Feiern und Bescherungen mit sich bringt. Da ich bekanntlich immer von zu vielen Menschen auf einmal völlig überfordert bin, passt mir das auch ziemlich gut in den Kram.

 

Die wenigsten meiner Freundschaften sind quasi uralt und ziehen sich bereits über Jahrzehnte. Dafür sind diese aber eine außerordentliche Ehre. Sie sind getragen von Liebe, Respekt, offenen Worten, dem Nachgeben an der richtigen Stelle und der Sorge um das gegenseitige Wohlergehen. Von diesen Menschen habe ich gut die Hälfte dessen gelernt, nach dem ich heute neue Freunde wähle. Diese sind noch nicht alle dem Ernstfall ausgesetzt gewesen - aber ich glaube, dass sie genau wie die alten nicht nur mit mir durch den Sonnenschein gehen. Sie werden auch meine Tränen und meinen Schmerz teilen, wenn es nötig sein wird.

 

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Wenn König Fußball regiert


Nachwuchsförderung
Nachwuchsförderung

Surreale Szenen spielen sich ab, wann immer es um irgendeinen Pokal in des Deutschen liebsten Sport geht. Ich würde ja gern behaupten, all diese Meisterschaften seien mir egal - das ist aber nicht der Fall. Einerseits ist mir unverständlich, dass in solche Sportveranstaltungen so viel Geld fließt, das man für so viel Besseres verwenden könnte. Andererseits kann ich nichts daran ändern, und so darf ich auch die Vorteile genießen, die diese Events so mit sich bringen. Wie zum Beispiel vorhin; just in diesem Augenblick läuft nämlich das Spiel Deutschland gegen Polen in der aktuellen Europameisterschaft. Kurz vor dem Anpfiff habe ich mich am anderen Ende der Stadt auf mein Rad geschwungen, wo ich Freunde besuchen war.

 

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Warum ich einen schwulen Engländer liebe


Bild: (cc) marriedinstyle.uk
Bild: (cc) marriedinstyle.uk

Ein Mensch hat im Laufe seines Lebens nur sehr wenige immerwährende Freundschaften, bei denen der Kontakt über Jahrzehnte hinweg nicht abreißt und bei denen man sich wirklich nie gegenseitig auf den Wecker geht. Einen solchen Freund habe ich seit knapp 25 Jahren, und ich liebe ihn innig und aus tiefster Seele. Sein Name ist Toby und sehr zu meinem Bedauern lebt er in England. Ich vermisse es sehr, ihn regelmäßig zu sehen und in meine Arme zu schließen. Im Schnitt telefonieren wir aber zwei Mal die Woche und recht regelmäßig trudeln bei mir Päckchen von ihm ein, in dem sich meist nur eines befindet: ein Sechserpack Cadburry's Crunchies nämlich - der weltbeste Schokoriegel. Im Gegenzug schicke ich immer mal wieder Kunst.

 

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Meine Männer und ich


Bier-Arsch-Hähnchen auf dem Grill und ein Kompressor
Bier-Arsch-Hähnchen auf dem Grill und ein Kompressor

Man kann mich ohne schlechtes Gewissen als den geborenen Kumpeltyp bezeichnen. Mich findet man schon mal in Jogginghosen und ohne BH in einem abgeranzten Hinterhof am Grill mit einem Rudel Männer, Whiskey-Cola in der einen Hand, einen Teil des Bier-Arsch-Hähnchen in der anderen. Vermutlich habe ich dann schmutzige Füße und meine Haare wehen in einem unordentlichen Zopf im Wind. Ich bin nicht die Art Frau, die auf den ersten Blick feuchte Träume verursacht. Ich verfüge über gerade so genug mütterliche Gefühle, um jemandem eine Suppe zu bringen, der krank ist und bei Sorgen zuzuhören. Und ich mache fast jeden Scheiß mit, der mit einem anderen Frauentyp wie mir etwas schwieriger wäre. Ich bin diejenige, mit der man verlassene Gebäude erforschen kann oder auf einen Berg steigen. Romantik kann ich nicht oder verstehe die landläufige Definition davon falsch. Besonders kuschelig bin ich auch nicht. Der ideale Kumpel für einen Mann also - und das ist durchaus nicht etwas, worunter ich leide.

 

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Aus Kindern werden Leute


1995
1995

Wer mich kennt, weiß dass ich facebook liebe und ausgiebig nutze. Unter anderem dafür, alte Kontakte wieder herzustellen und Menschen wieder zu treffen, die einst Begleiter auf meinen Wegen durch das Leben waren. In den allermeisten Fällen waren diese Wiedersehen wunderbar - und einige wenige waren unglaublich bewegend. So auch vorgestern, als eine 23-jährige mich besuchte, die ich auf den ersten Blick nicht wiedererkannt hätte. Als ich sie zuletzt sah, war sie nämlich drei oder vier Jahre alt. Sie hatte große blaue Augen über rosa Pausbäckchen, ein Lockenköpfchen und war ein Energiebündel vor dem Herrn.

 

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Big Bear


Bären-Souvenir
Bären-Souvenir

Heute wäre mein Papa 76 Jahre alt geworden. Seit 2004 lebt er nicht mehr - und das ist immer noch schwer vorstellbar, war er doch so ein großer und starker Mann. Als wir in Kanada lebten, war sein Spitzname Big Bear, und zwar nicht wegen seiner immensen Körpergröße, sondern weil er tatsächlich Bären verjagen konnte. Ein Talent, von dem er nichts ahnte, bis ich als Fünfjährige tatsächlich mal auf einen traf. 

 

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Ode an meine Eltern


Symbolfiguren
Symbolfiguren

Dies ist quasi ein Nachtrag zu meinen Worten von gestern, wenn auch der Zusammenhang nicht auf den ersten Blick zu erkennen sein mag. Angesichts aller Dummheit und Intoleranz in dieser Welt, muss ich mich nämlich außerordentlich glücklich schätzen, dass ich in der Obhut von Eltern aufwachsen durfte, die in vielerlei Hinsicht sehr klug und ihrer Zeit weit voraus waren und mir beibrachten, was ich gestern klar machen wollte. Ich möchte nicht so weit gehen, zu behaupten, sie hätten nie Fehler gemacht. Aber das Wenige, was ich rückblickend als falsch betrachte, entstammte immerhin ausschließlich stets besten Absichten und tief empfundener Liebe für ihre Kinder. Sie waren in der Zeit, in der mein Geist geformt wurde, echte Vorbilder. Und ich möchte Euch gern sagen, warum.

 

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Ein Tag im Jagdrevier - oder die Singlebörse im Netz


Herz im Chaos
Herz im Chaos

Ich bin Single. Die meiste Zeit bin ich das auch ganz gern. Ich genieße die Freiheiten, die damit einhergehen. Mitunter reagiert der gemeine Penisträger ja auch mal eigen, wenn ich sowas mache wie mit fremden Seemännern ganze Tage auf Schiffen verbringen, bei unbekannten Herren couchsurfen oder mit anderen männlichen Freunden in Urlaub fahren. Obwohl das tatsächlich alles platonisch ist, fällt es ihm schwer, das zu glauben. Das kann ich sogar nachvollziehen. Es ändert aber nichts daran, dass ich diesen Freiraum genieße und natürlich auch behalten will. Selbes gilt für meine Wohnung - die mag ich nicht teilen. Der Platz reicht kaum für mein Gedöns. Außerdem arbeite ich hier auch. Es kommt vor, dass dies kein schöner Anblick ist. Zum Beispiel, wenn ich die ersten Entwürfe für meine Buchtexte schreibe.

 

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Couchsurfing - oder die Fremden auf meinem Sofa


Ich gehe mit meinen Gäste gern mal auf den Spielplatz
Ich gehe mit meinen Gäste gern mal auf den Spielplatz

Auf meinen Reisen war ich immer schon generell häufiger in Privathaushalten zu Gast als in einem Hotel. Das waren mal Freunde meiner Eltern in Kanada oder Verwandte, die rund um die Welt verstreut waren. Leute, die ich unterwegs kennengelernt hatte oder auch mal Fremde, wie zum Beispiel beim Schüleraustausch 1993 nach England oder auf Sprachreisen. Manchmal war ich auch allein in den Häusern oder Wohnungen der jeweiligen Gastgeber, wenn diese selbst verreist waren und jemanden brauchten, der sich um die Katze oder die Pflanzen kümmerte. Und auch in meinem Elternhaus und in meinen eigenen Wohnräumen, waren mehrmals jährlich Leute aus den unterschiedlichsten Nationen und Gründen zu Gast. Couchsurfing wurde vor einem Jahr für mich eine willkommene Erweiterung dieses Prinzips.

 

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Daheim im falschen Land


Heimatgefühl?
Heimatgefühl?

Dreht Euch eine Zigarette, stellt Euch eine Drink bereit und richtet Euch auf einen langen Text ein. So zumindest fürchte ich. Mir wurde vor einigen Tagen geschrieben, meine Offenheit und Ehrlichkeit in meinen Texten würde geschätzt. Dies wird mir hierzulande wirklich nicht oft gesagt. Im Allgemeinen scheine ich mit meiner Art meine Landsleute nach relativ kurzer Zeit eher abzuschrecken. Eine Erfahrung, die ich zum Glück nicht überall machte, wo ich mich aufhielt. Das hätte ich gar nicht ausgehalten. Jedenfalls inspirierte mich dieser kleine Nachrichtenaustausch dazu aufzuschreiben, was ich sonst gerne mal für mich behalte, wenn ich mein Gegenüber nicht kenne. Das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Zu dem, was offiziell meine Heimat sein sollte.

 

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Der grandiose George Carlin


Foto:  (cc) von "Jesus is coming... Look busy", George Carlin bei seinem letzten Auftritt im Jahr 2008
Foto: (cc) von "Jesus is coming... Look busy", George Carlin bei seinem letzten Auftritt im Jahr 2008

George. Er ist über seinen Tod im Jahr 2008 hinaus einer meiner Helden geblieben. Ich nenne ihn nicht aus Respektlosigkeit beim Vornamen, sondern weil er selbst sich nie Mister Carlin nennen ließ. Es missfiel ihm. 

 

George Carlin war ein waschechter New Yorker. Er war Schauspieler und Autor, aber in erster Linie war er ein Stand-Up Comedian. In den Vereinigten Staaten macht man keinen Unterschied zwischen einem Comedian und einem Kabarettisten - hierzulande würde man ihn zu letzteren zählen, denn er war hochpolitisch und obendrein sehr bissig.

 

Seine Biographie kurz zusammengefasst: Er wurde 1937 in New York geboren. In der neunten Klasse flog er von der katholischen Schule und auch aus dem Messdiener-Amt. Während seiner Schulzeit erwarb er eine lebenslange Aversion gegen Religion im Allgemeinen und Katholizismus im Besonderen. Er trat der Air Force bei, war ab 1956 auch als DJ beim lokalen Radio tätig. Nach seiner unehrenhaften Entlassung aus der Armee drei Jahre später, arbeitete er kurz bei einem Sender in Boston, endete aber bei einer Radiostation in Hollywood. Hier lernte er den texanischen Nachrichtensprecher Jack Burns kennen und gründete mit ihm 1960 ein Comedy-Duo. Erste Erfolge und ein Auftritt in der "Tonight Show", damals moderiert von Jack Paar, folgten. 1962 trennten sich Carlin und Burns. Letzterer wurde später Fernsehschauspieler und Drehbuchautor bei "The Muppet Show". George blieb dem Stand-Up bis ans Ende seines Lebens treu. 

 

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Lebenspfadwindungen und -findungen


Fluss
Fluss

Jeder verfügt über ein Gefängnis in seinem Kopf, in dem er mit Vorurteilen und Erwartungshaltungen gefüttert wird. Davon kann ich mich selbst natürlich nicht ausnehmen. Je nach persönlicher Definition gehöre ich aber zu den Glücklichen oder Unglücklichen, die die Gitterstäbe erkennen und den Versuch eines Ausbruchs wagen. Das ist kein Verdienst, den ich mir auf die Fahne schreiben kann, sondern ein Charakterzug. Mein Gefängnis bestand darin, dass ich im Sekretariat eines bekannten Autoherstellers gearbeitet habe und an die viel gelobte Karriere glaubte und ihr nachstellte. Immer hübsch verkleidet im Business-Kostüm, mit geschminkter Maske, stets frisch gestylten Haaren und den unvermeidlichen Stöckelschuhen. Wenn ich heute Fotos aus dieser Zeit sehe, frage ich mich oft, wer dieses fremde Mädchen ist.

 

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